BAubeschreibung   

Aussen
Vier Rechteckarme, dreiseitig abgeschlossen, bilden um einen Achteckkern ein griechisches Kreuz. Die Hauptabmessung von 16x16 Metern bei einer Gesamthöhe von ebenfalls 16 Metern bis zum zusätzlich 8 Meter hohen Abschlusshelm entsprechen wohl einem klassischen Kanon. Der Gegensatz des streng-statischen Unterbaues und der frei-dynamischen Dachkomposition ergibt eine seltene Augenweide. Trotz kunstgeschichtlich berühmter Zentralbauten sucht dieses zierliche Barockgebilde west-östlicher Prägung seinesgleichen.

Innen
Der Innenraum überrascht mit seiner Ausrundung und seinem Lichtspiel. Die bruchsteingemauerte, achtteilige Kuppel sitzt mit ihren Gräten auf Eckkämpfern toskanischer Ordnung. Die drei Kreuzarme öffnen sich mit Rundbogen gegen den Hauptraum. Diese Altarapsiden, um eine Stufe erhöht und mit seitlichen Rundbogen versehen, überziehen gemauerte Tonnen.

Bauausstattung
Der Hochaltar, ein Prunkstück des frühen Barock, füllt seine Raumnische mit Formen und Farben. In der Mittelnische präsentiert sich die Patronin als Äbtissin mit dem Krummstab, eine wohl für den Altar geschaffene Figur, von den noch aus spätgotischer Werkstatt stammenden und stilistisch angepassten beiden Heiligenstatuen St. Katharina und St. Jost flankiert. Über der Zurgilgenschen Wappenkartusche thront die Prozessionsmadonna mit Jesuskind, den Meisterwerken Johann Ulrich Räbers anverwandt.

Das vorbarocke Gnadenbildnis, St. Ottilia als Ordensfrau mit Buch und Pupillenpaar spätgotischer Prägung, wird auf dem rechten Seitenaltar dargestellt.
Der bescheidene Kirchenschatz ist bei den Buttisholzer Kostbarkeiten verwahrt.

Video "Vollgeläute der Kapelle"
Ein äusserst reizvolles Zimbelgeläute hängt in der Laterne der Kapelle von St. Ottilien. Es besteht aus drei Glöcklein, die zusammen das Gloria-Motiv bilden. Die kleinste Glocke stammt aus dem 16. Jh. und wurde von einem nicht bekannten Giesser geschaffen. 1844 kam die grösste Glocke hinzu, ein Werk von Jakob Rüetschi aus Aarau. Bei der Restauration der Kapelle in den 1980er-Jahren wurde das Geläute durch die mittlere Glocke vervollständigt, welche in verdankenswerter Weise vom damaligen Präsidenten des Stiftungsrates der Kapelle und seiner Frau gestiftet und von der Giesserei Rüetschi in Aarau gegossen wurde.